Triumph und Tarnung – Inner Emigration IV – Gstaad Festival Orchestra II
Sinfoniekonzert
Samstag, 16. August 2025
19:30, Festival-Zelt Gstaad
«Die schöpferische Antwort eines sowjetischen Künstlers auf berechtigte Kritik» – so ironisch wie resigniert untertitelt Schostakowitsch seine Fünfte Sinfonie. Die Komposition entstand unmittelbar nach dem Eklat um sein Opernwerk Lady Macbeth von Mzensk, das von der Prawda – vermutlich mit Stalins eigener Feder – als «linksradikale Zügellosigkeit» abgetan und mit kaum verhüllten Drohungen versehen wurde: «Man spielt mit Hermetik – ein Spiel, das böse enden könnte.» Inmitten der düsteren Atmosphäre stalinistischer Säuberungen fühlte sich Schostakowitsch, dessen Leben nun real bedroht war, gezwungen, seine Vierte Sinfonie, die der Oper stilistisch durchaus nahe stand, zurückzuziehen. Stattdessen widmete er sich 1937 einem klassischeren Werk: der Fünften Sinfonie. Unter der konventionellen Fassade verbirgt sich jedoch ein tiefer Aufschrei gegen die Tyrannei – ein «Triumph der Kunst»… und damit auch ein Triumph des Lebens! Diesen fünfzig intensivsten Minuten tief bewegender Musik setzen Jaap van Zweden und das Gstaad Festival Orchestra nahezu jugendliche Unbeschwertheit entgegen: die des vierzehnjährigen Mendelssohn, der bereits selbst in so jungen Jahren am Klavier glänzen konnte. Am 16. August brillieren die Brüder Lucas und Arthur Jussen, die kaum älter sind und die nach zwei herausragenden Konzerten bereits jetzt für das Festival und das Publikum unverzichtbar geworden sind!
Lucas & Arthur Jussen, Klavier
Gstaad Festival Orchestra, Ensemble
Jaap van Zweden, Leitung
Richard Strauss (1864–1949) | |
«Don Juan», Tondichtung op. 20 | 20' |
Felix Mendelssohn (1809–1847) | |
Konzert für 2 Klaviere, E-Dur | 30' |
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) | |
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 | 45' |
130' (inklusive Pause) |